Joseph Ratzinger: Gelehrter
von Rang und mächtiger Weichensteller in der römisch-katholischen Kirche
Porträt
des am 31. Dezember 2022 verstorbenen Papst Benedikt XVI.
I. VOM CHIEMGAUER DORFBUB ZUM PAPA EMERITUS IN ROM
Im Alter von 43
Jahren gab Joseph Ratzinger am 11. Juli 1920 im Altöttinger Liebfrauenboten
eine Anzeige auf: „Mittlerer Staatsbeamter, ledig, katholisch … sucht sich
mit einem gut katholischen, reinlichen Mädchen, das gut kochen und alle
Hausarbeiten kann, … zu verehelichen.“ Auf diesem Weg lernte
Gendarmeriemeister Ratzinger die 7Jahre jüngere Köchin Maria Peintner aus
Rimsting kennen. Schon vier Monate später war Hochzeit, und es kamen 1921
Maria, drei Jahre später Georg und am 16. April 1927, dem Karsamstag, Joseph
Alois, der zukünftige Papst, zur Welt.
Wie bereits die
Namensgebung andeutet, war die Familie tief religiös und lebte mit und in dem
Kirchenjahr. Die Ratzingers waren eine Familie auf Wanderschaft – so Kardinal Ratzinger in seinen Lebenserinnerungen -, und als Vater Ratzinger nach
seiner Pensionierung ein Haus in Hufschlag bei Traunstein kaufte, war das
bereits die vierte Adresse des 10-jährigen Sohnes Joseph. Dadurch, dass die
Familie keine Wurzeln an einem bestimmten Lebensort schlug, wurde die Katholische
Kirche umso mehr zum Kontinuitätsträger.
Diese
Katholische Kirche galt es in den letzten Jahren der Weimarer Republik und dann
ab 1933 gegen nationalsozialistische Gleichschaltungsbestrebungen zu
verteidigen. Josephs Vater machte sich als Polizist und entschiedener Gegner
der „Hakenkreuzler“ unbeliebt, und er selbst musste als Grundschüler
miterleben, wie der Pfarrer, für den er ministrierte, von Braunhemden
verprügelt wurde.
Im
Alter von 12 Jahren folgte Joseph seinem Bruder Georg in das auf den Priesterberuf
vorbereitende Studienseminar St. Michael in Traunstein. Hier entdeckte er die
Welt der Bücher und erhielt den Spitznamen Bücher-Ratz. Aber die Zeiten
erlaubten keine ruhige Entwicklung, und so musste Joseph mit 14 Jahren der
Hitlerjugend beitreten. Als 17-jähriger Rekrut des Ausbildungsbattaillons 179
in Traunstein wurde er vom Leutnant nach seiner Berufsvorstellung gefragt.
Seine Antwort „Priester“. Der überzeugte Nationalsozialist verlor die
Contenance: „Da werden Sie sich um etwas anderes umsehen müssen! Priester
werden in Zukunft nicht mehr gebraucht.“ (Predigt 1994) Hier liegt die
Wurzel eines ihn lebenslang begleitenden Themas: Die Verteidigung der
Katholischen Kirche und des Priestertums gegen eine verderbte und gottlose
Welt.
Der Senkrechtstarter
Mit dem Ende
der Nazi-Herrschaft begann eine steile theologische Karriere. Im Juli 1950
legte Joseph Ratzinger das theologische Examen in München ab und widmete sich
anschließend sofort der jährlichen Preisaufgabe der theologischen Fakultät: „Volk
und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche“. Die Arbeit schloss er
nach 9 Monaten mit Bravour ab, und der Lohn war die damit verbundene Promotion.
Zwei Monate danach erfolgte am Peter- und Paulstag im Freisinger Dom die
Priesterweihe. Nur ein Jahr später dozierte der intellektuelle Überflieger an
der philosophisch-theologischen Hochschule Freising, wo er zum Wintersemester
1954 im Alter von 27 Jahren den Lehrstuhl für Dogmatik und Fundamentaltheologie
übernahm. Dem 1957 habilitierten Professor wurde 1958 von der Universität Bonn
seine Traumposition angeboten, und um seinen 32. Geburtstag herum nahm Joseph
Ratzinger seine Arbeit als Inhaber des Lehrstuhls für Fundamentaltheologe an
der renommierten katholisch-theologischen Fakultät auf.
Dem Neuankömmling eilte ein Ruf als innovativer Denker voraus, was ihm einen großen Zulauf zu seinen Vorlesungen eintrug. Anfang 1959 kündigte Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil an, und der Erzbischof von Köln war in dessen Vorbereitung involviert. Als seinen Berater erwählte sich Kardinal Frings den jungen Professor Ratzinger, der ihm dann während des Konzils (1962 – 65) zur Seite stand und einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Konzilstexte nahm. Dessen damalige progressive Denkungsart kommt gut in einer von ihm in dieser Phase formulierten Position zum Ausdruck: Die Kirche von morgen wird „als kleine Gemeinschaft sehr viel stärker die Initiative ihrer einzelnen Glieder beanspruchen. Sie wird auch gewiss neue Formen des Amtes kennen und bewährte Christen, die im Beruf stehen, zu Priestern weihen.“ (Glaube und Zukunft, 1970, 123)
Kipp-Punkt 1968
Während die
1968er Bewegung die Initialzündung für eine Aufbruchsdynamik in der
bundesrepublikanischen Gesellschaft war, begab sich die Katholische Kirche mit
der Enzyklika „Humanae vitae“ Papst Pauls VI. vom Juli 1968, die der
Volksmund „Pillenenzyklika“ nannte, in eine Jahrzehnte währende lehramtliche
Sackgasse. Das damalige Auseinanderdriften von Rom und Deutscher Katholischer
Kirche – hier bestand man in Sachen Verhütung auf der persönlichen
Gewissensentscheidung der Eheleute – war ein Widerstreit, der seinen Höhepunkt
Ende der 90er Jahre mit dem von Rom geforderten Ausstieg aus der
Schwangerenkonfliktberatung hatte und mit dem deutschen Synodalen Weg bis heute
andauert. Zentraler Akteur des deutsch-römischen Tauziehens war der
wirkmächtige spätere römisch-bayerische Glaubenspräfekt und dann ab 2005
deutsche Papst.
Nach
den Professuren in Bonn und Münster (1963 - 66) folgte Joseph Ratzinger - auf
das Betreiben seines ehemaligen Konzilskollegen und späteren theologischen
Widersachers Hans Küng hin – einem Ruf in die theologische Hochburg Tübingen.
Symptomatisch für die divergierenden Entwicklungswege von Küng und Ratzinger
waren deren unterschiedliche Reaktionen auf die ab 1968 revoltierenden
Studenten. Der forsche Hans Küng warf sich mit dem Grundgesetz in der Hand in
die Debatte, derweil sein professoraler Kollege Ratzinger in höchstem Maße
verschreckt reagierte. Sein Assistent Wolfgang Beinert berichtet, was er damals
aus nächster Nähe mitverfolgte: „Ich habe die Wandlung von einem
konservativen, gemäßigt liberalen Denker zu einem ganz ängstlichen und
pessimistischen Mann erleben müssen.“ (Deutschlandfunk 2023) In vielen
Büchern wird das als Folge eines Traumas verortet, aus meiner Sicht handelt es
sich um eine Re-Traumatisierung, die mit Ratzingers tiefgreifenden Erlebnissen
als Kind und Jugendlicher in der Nazi-Zeit in Verbindung steht. Er erlebte
quasi zum zweiten Mal die Gefährdung seines katholisch-traditionalen
Fundamentes durch eine innerweltliche Heilsideologie und floh in das - von
studentischen Umtrieben verschonte - oberpfälzische Regensburg in die Nähe
seiner Geschwister.
Vom Erzbischof zum Präfekten der Glaubenskongregation
Nach dem jähen
Tod des Münchner Erzbischofs Julius Kardinal Döpfner im Juli 1976 ernannte
Papst Paul VI. im Frühjahr darauf Joseph Ratzinger zu dessen Nachfolger. Der
war mit Leib und Seele Professor, und es fiel ihm nicht leicht, dem ihm von
Mutter Kirche auferlegten Dienst nachzukommen. Mit der Ernennung zum Kardinal
nur drei Monate später signalisierte Rom, dass noch größere Aufgaben warteten.
Der im Oktober 1978 zum Papst gewählte Karol Wojtyła hätte gerne von Beginn
seines Pontifikates an Joseph Ratzinger an seiner Seite gehabt, musste sich
aber gedulden, bis der Erzbischof von München und Freising Anfang 1982 an die
Spitze der Glaubenskongregation wechselte.
Die Katholische
Kirche hatte nun mit Johannes Paul II. und seinem Glaubenspräfekten ein
langjähriges starkes Führungsduo, bei dem nicht zu Unrecht von einem
„Doppelpontifikat“ die Rede war. Von ihrer Persönlichkeitsstruktur her war den
beiden Männern tiefe Frömmigkeit gemeinsam, aber fatalerweise auch das Motiv
des Abwehrkampfes gegen böse Außenmächte. Zu spüren bekamen das zuallererst die
Befreiungstheologen Lateinamerikas, die im Verdacht einer zu großen Nähe zum
Marxismus standen.
In seinen
Lebenserinnerungen nahm Joseph Ratzinger daran Anstoß, dass - aufgrund der vom
II. Vatikanum ausgelösten Reformen - die Gläubigen nun alles in der Kirche für
veränderbar hielten. „Immer mehr bildete sich offenbar der Eindruck, dass
eigentlich nichts fest sei in der Kirche, dass alles zur Revision stehe.“
(Aus meinem Leben, 134)
Der oberste
Glaubenswächter war sich mit Johannes Paul II. darin einig, dieser
Veränderungsdrift entschieden entgegenzusteuern. Das fing bei der Neubesetzung
von Bischofsstühlen an, für die nur noch dezidiert linientreue Kandidaten in
Frage kamen. Mit dieser Engführung kam es allerdings zu Fehlbesetzungen: In
Deutschland waren dies Walter Mixa und Franz-Peter Tebartz-van Elst. Theologen
mit akademischen Ambitionen hatten fortan genau darauf zu achten, welche
Inhalte sie publizierten, wollten sie die Option auf einen späteren Lehrstuhl
aufrechterhalten. Etablierte Theologen, die sich erlaubten, von Rom nicht
abgesegnete Positionen zu vertreten, liefen Gefahr, mit Bußschweigen oder
Lehrverbot belegt zu werden. Die prominentesten deutschsprachigen Theologen,
denen die Lehrbefugnis entzogen wurde, waren Hans Küng und Eugen Drewermann.
Weltweit wurden - so Leonardo Boff - etwa hundert Berufskolleg:innen
sanktioniert.
1989
protestierten am Dreikönigstag 220 deutsche Theologie-Professor:innen mit der „Kölner
Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“. Darauf
reagierend führte das römische Lehramt überhastet einen Treueeid ein, der
fortan von Priestern und anderen Amtsträgern zu leisten war.
2. Volle Gleichberechtigung der Frauen
3. Freie Wahl zwischen zölibatärer und
nicht-zölibatärer Lebensform
4. Positive Bewertung der Sexualität
5. Frohbotschaft statt Drohbotschaft
Der
letzte Punkt ist erfreulicherweise mit dem Pontifikat von Franziskus inzwischen
eingelöst. Man muss Joseph Ratzinger zugutehalten, dass es ihm nie um
Machtausübung per se ging. Er sah sich als Verteidiger göttlicher Wahrheit, war
allerdings nicht bereit, den eigenen Wahrheitsanspruch zu hinterfragen.
Ein deutscher Papst in schwierigen Zeiten
Im hohen Alter
von 78 Jahren wurde Joseph Kardinal Ratzinger am 19. April 2005 vom Konklave
zum 265. Papst der katholischen Kirche gewählt, ein Amt, das er bis zum Februar
2013 innehatte. Es war anrührend mitzuerleben, wie er – der Last des
Glaubenswächters ledig – als scheu lächelnder Papst Benedikt XVI. zum
Sympathieträger wurde.
Die anfängliche
Hochstimmung endete allerdings abrupt am 12. September 2006 mit der
Regensburger Rede. Der Pontifex begab sich noch einmal an „seiner Uni“ in die
Rolle des Professors am Vorlesepult, ohne sich ausreichend bewusst zu sein,
dass jede Äußerung eines Papstes politische Implikationen hat. Er zitierte aus
einem Gespräch, das der byzantinische Herrscher Manuel II. Palaiologos im Jahr
1391 mit einem persischen Gelehrten geführt hatte: „Zeig mir doch, was
Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes
finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch
das Schwert zu verbreiten.“ Benedikts Aussage löste in der islamischen Welt
eine Welle des Protestes aus, führte aber auch dazu, dass sich 138 muslimische
Gelehrte unterschiedlicher Glaubensrichtungen zusammentaten, um einen
gemeinsamen offenen Brief zu formulieren, in dem sie zum Dialog über
Gemeinsamkeiten der beiden Religionen aufforderten. Dieses Angebot nahm das
Oberhaupt der Katholischen Kirche im November 2007 an.
Zu einem
weiteren Aufsehen erregenden Vorfall kam es Anfang 2009, als der Pontifex die
Exkommunikation von vier Bischöfen der traditionalistischen Piusbruderschaft
aufhob und sich herausstellte, dass seit Tagen öffentlich bekannt war, dass
einer von ihnen, Bischof Richard Williamson, Holocaust-Leugner war. Nach
wochenlangem Schweigen nahm Benedikt XVI. in einem persönlich gehaltenen Brief
an die Bischöfe Stellung zu seiner umstrittenen Entscheidung. In seiner
Erklärung kommt auch eine, kaum für möglich gehaltene Weltfremdheit des
Vatikans zum Ausdruck: „Ich höre, dass aufmerksames Verfolgen der im
Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem
Problem Kenntnis zu erhalten.“ (Brief an die Bischöfe. 10.03.2009)
Schwerer
noch als die obigen Vorkommnisse wiegt die von Benedikt bewusst gesetzte
Distanzierung von Protestantismus und Judentum. In einem vatikanischen Dokument
von 2007 ließ Benedikt bekräftigen, dass protestantische Kirchen – anders als
die Orthodoxie - keine Kirchen im eigentlichen Sinn seien. Und 2008 führte er
folgende Karfreitagsfürbitte für die Juden neu ein:
„Wir wollen
auch beten für die Juden. Dass unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit
sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen.“ Der hier zum Ausdruck kommende
Bekehrungsimpetus löste internationalen jüdischen Protest aus.
Was
Joseph Ratzinger am stärksten ins Schlingern brachte, ist das Öffentlich-werden
von verbrecherischem Verhalten von Priestern und gravierendem Amtsversagen von
Bischöfen gegenüber einer großen Zahl an Opfern klerikalen sexuellen
Missbrauchs. Als Glaubenspräfekt war er von Anfang an mit einzelnen solcher Fälle
befasst, in den 90er Jahren landete dann eine Vielzahl von Missbrauchsakten aus
Australien, Irland und Kanada auf seinem Schreibtisch. Die Enthüllungen des
Boston Globe 2002 in den USA führte zu einer Flut weiterer Fälle, die in Rom
eingingen. Für Joseph Ratzinger, der ein Leben lang das Sehnsuchtsbild einer
heilen Kirche hochhielt, die den reinen Glauben unversehrt durch die
Jahrhunderte trägt, war die dunkle Realität klerikalen Missbrauchs schwer zu
ertragen. Es mutet wie ein Akt der Verzweiflung an, dass er als Papst im Jahr
2009 überraschend ein „Jahr des Priesters“ ausrief. Kaum zu fassen ist, dass er
vor dem Hintergrund der ihm bekannten Sexualdelikte vieler Priester im
Auftaktschreiben des Priesterjahres seine Mitgeistlichen auffordert, sich „innerlich
angerührt und dankbar bewusst zu werden, welch unermessliches Geschenk die
Priester nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Menschheit überhaupt
sind.“ Diese Romantisierung des
Priesterstandes paart sich bei ihm mit einer Verantwortungsverschiebung für das
Missbrauchsdesaster: “Man könnte nun meinen, der Teufel konnte das
Priesterjahr nicht leiden und hat uns daher den Schmutz ins Gesicht geworfen” (Licht
der Welt, 52). In Joseph Ratzingers idealisiertem Kirchenkonstrukt war
ein Schuldig-werden von Bischöfen an erster Stelle ein vor der Öffentlichkeit
zu verbergendes Internum und das Versagen von Päpsten ein Widerspruch in sich.
Denn der Mensch ist fehlbar, das Papstamt aber nicht. Insofern hat er als Papst
emeritus für sein Fehlverhalten als Erzbischof von München – klerikalen
Missbrauch betreffend - nie persönliche Verantwortung übernommen.
Eine Dekade lang Papa emeritus
Am 11. Februar
2013 betritt Benedikt XVI., dessen Lebenswerk bisher dem Hochhalten und der
Absicherung der katholischen Überlieferung galt, Neuland. Mit seiner
wohlüberlegten Ankündigung seines Rücktritts vom Papstamt bricht er mit der
bisherigen Tradition und schreibt damit Kirchengeschichte. Freilich tut er dies
zu seinen Bedingungen und tritt nicht zurück ins Glied als emeritierter Bischof
von Rom, sondern bleibt Papst, indem er sich weiterhin weiß gewandet und sich
fortan Papa emeritus nennt.
Kritischer noch
als die Parallelität zweier Päpste war die Scharnierposition des im Dezember
2012 zum Erzbischof erhobenen Georg Gänswein, der in seiner Funktion als Präfekt
des Päpstlichen Haushaltes auch für Franziskus tätig wurde, aber ungeachtet
dessen weiterhin als Privatsekretär an Benedikts Seite blieb.
Anfang Februar
2020 kam es zum Eklat. Franziskus war gerade dabei, das nachsynodale Schreiben
zur Amazonas-Synode des vergangenen Herbstes zu schreiben. Die dortige
Versammlung hatte vorgeschlagen, dem gravierenden Priestermangel durch die
Weihe von sogenannten „viri probati“ – also im Glauben und Leben bewährten
verheirateten Männern – zu Diakonen zu begegnen. Konservative Kreise in Rom
waren alarmiert, und einer ihrer Protagonisten, der guineische Kardinalpräfekt
Robert Sarah, veröffentlichte am 15. Januar ein Buch, das inhaltlich gegen die
Aufweichung des zölibatären Priestertums Front machte. Joseph Ratzinger hatte
einen Text beigesteuert - „Le sacerdoce catholique“. Das katholische
Priestertum - und firmierte in der französischen Ausgabe als Co-Autor. Das
bedeutete gegenüber dem amtierenden Papst einen Affront. Erzbischof Gänswein
beeilte sich zwar klarzustellen, dass Benedikt nicht der Co-Autor des Buches
sei, aber das Kind war bereits in den Brunnen gefallen, und Gänswein wurde von
Franziskus auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Am Ende stand eine Entpflichtung vom
Dienst als Präfekt des Päpstlichen Haushaltes.
Dem
eskalierenden Konflikt liegt eine von Haus aus schwierige Gemengelage zugrunde.
Zwei Wochen vor seinem terminierten Rücktritt verkündete Benedikt XVI. vor dem
versammelten römischen Klerus, dass er sich zurückziehen und für die Welt
verborgen bleiben werde. Als weltabgewandten zukünftigen Lebensort wählte er
das vatikanische Kloster Mater Ecclesiae. Doch wollte weder die Welt – insbesondere
die Benedikt verbundenen traditionalistischen Katholiken – den Papa emeritus in
Ruhe lassen, noch wollte er selbst darauf verzichten, zu schreiben, sich ab und
an zu Wort zu melden, Interviews zu geben, Besuch zu empfangen und sich
fotografieren zu lassen.
Von Anfang an
bestand die ambivalente Konstellation, dass bei Äußerungen und Stellungnahmen
Benedikts nie so ganz klar war, wo er authentisch für sich sprach, und wo er
unter dem interessengeleiteten Einfluss seines Umfelds stand. Diese Problematik
verstärkte sich mit fortschreitendem Alter und wurde besonders 2021 und 2022
virulent, als sich das Münchner Missbrauchsgutachten mit dem Verhalten des
Erzbischofs Ratzinger in den Jahren 1977 bis 82 befasste.
Das
Phänomen eines Papa emeritus wird wohl ein singuläres Geschehnis bleiben. Denn
im Falle eines Rücktritts von Papst Franziskus wird erwartet, dass sich dieser
an den Empfehlungen von Experten orientieren wird. Das jetzige Oberhaupt der
Kirche würde demzufolge ins Glied zurücktreten, wäre vom Status her emeritierter
Erzbischof von Rom und würde das papale weiße Gewand ablegen. Ein solches
Prozedere würde insbesondere in einer denkbaren Konstellation Eineindeutigkeit
herstellen, wo mehrere ehemalige Päpste sich zeitgleich im Vatikan aufhalten
würden. Es würde dadurch insbesondere eine Verunklarung der
pyramidal-hierarchischen Verfasstheit der Kirche vermieden, an deren Spitze ein
im Konklave gewählter Stellvertreter Jesu Christi steht.
II. JOSEPH RATZINGER / PAPST BENEDIKT ALS STRATEGE UND
ENTSCHEIDER DER NACHKONZILIAREN KIRCHE
Wer hätte von
der Mitte des vorigen Jahrhunderts an bis heute mehr Einfluss auf die
Katholische Kirche genommen als Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. Er war
Konzilstheologe, Professor an bedeutenden deutschen Fakultäten, Erzbischof einer
großen Diözese, war 23 Jahre lang der Präfekt der vielerorts gefürchteten
Glaubenskongregation, lenkte 8 Jahre lang als Papst die Geschicke der
Weltkirche und war auch in den 10 Jahren als Papa emeritus vernehmbar.
Als
mächtiger Präfekt der Glaubenskongregation, und auch dank seiner theologischen
Expertise, konnte er der Gegenwartskirche seinen Stempel aufdrücken, indem er
die nach-konziliare Veränderungsdynamik außer Kraft setzte und die
hierarchische Papstkirche per Top-down-Entscheidungen zementierte. Bei der von
ihm als Papst verfolgten Agenda ging es ihm vor allem darum, das Profil der
Katholischen Kirche in Abgrenzung zu anderen Glaubensgemeinschaften und
Religionen zu schärfen. Die von Ratzinger/Benedikt jahrzehntelang betriebene
Kirchenpolitik kann man mit drei Leitbegriffen kennzeichnen: Entweltlichung,
Gefahrenabwehr und Identitätssicherung.
ENTWELTLICHUNG
Das Motiv der
Entweltlichung taucht bei Joseph Ratzinger schon 1958 auf, als er noch den progressiven
Kräften der Kirche zugerechnet wurde. In seinem Aufsatz „Die neuen Heiden und
die Kirche“ problematisiert er ein neues Heidentum, „das im Herzen der
Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht.“
In der Kirche würden angebliche Christen überhandnehmen, die in Wirklichkeit
Heiden sind. „Der Mensch von heute kann also als Normalfall den Unglauben
seines Nachbarn voraussetzen.“ Ratzinger sieht die Notwendigkeit, noch
vorhandene weltliche Positionen rigoros abzubauen, um die Kirche als
Überzeugungsgemeinschaft hervortreten zu lassen, als Gemeinschaft der
Glaubenden. Er sieht einen unaufhaltsamen Wandel voraus, der von der
Weltkirche, die mit der Zivilgesellschaft verflochten ist, hinführt zur Kirche
der „kleinen Herde“ der dezidiert Entschiedenen.
Mehr als 50
Jahre später rückt Joseph Ratzinger als Papst Benedikt bei seiner
Deutschlandreise 2011 wiederum die Forderung nach einer Entweltlichung der
Kirche in den Vordergrund. Seine Diagnose lautet: „Der Schaden der Kirche
kommt nicht von ihren Gegnern, sondern von den lauen Christen.“ Und als
Therapie empfiehlt er: „Die von materiellen und politischen Lasten und
Privilegien befreite Kirche kann sich besser und auf wahrhaft christliche Weise
der ganzen Welt zuwenden, wirklich weltoffen sein.“ Speziell an die Präsidiumsmitglieder des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken adressiert, kritisiert er, dass es in der in Deutschland
bestens organisierten Kirche „einen Überhang an Strukturen gegenüber dem
Geist gibt.“ Und am Tag darauf nimmt er sich beim Abschlussgottesdienst mit
fast 100.000 Teilnehmern heraus, engagierte Laien und professionell in der
Kirche Tätige zu beargwöhnen: „Agnostiker, die von der Frage nach Gott
umgetrieben werden…sind näher am Reich Gottes als kirchliche Routiniers, die in
ihr nur noch den Apparat sehen, ohne dass ihr Herz vom Glauben berührt wäre.“
Benedikt weiß,
welche umfangreiche und wertvolle Arbeit die Katholische Kirche in der BRD im
Bereich des Sozial- und Gesundheitssystems leistet, und dass diese tätige
Nächstenliebe nur auf einer ausreichenden materiellen Basis erbracht werden
kann, und empfiehlt dennoch, „die Weltlichkeit der Kirche beherzt
abzulegen.“ In seiner Kritik am „etablierten und hochbezahlten
Katholizismus, vielfach mit angestellten Katholiken“ in Deutschland
schwingt m. E. mit, dass ihm eine ärmere deutsche Kirche überhaupt zupasskäme.
Es wäre durchaus in seinem Sinne, die weltweit angesehene, profilierte und
tendenziell romkritische deutsche Theologie zu schrumpfen und die
Mittelzuflüsse an selbstbewusste katholische Laienorganisationen auszutrocknen.
Das
Resümee der papalen Deutschlandvisite brachte Hans Küng präzise auf den Punkt: „Wo
Gott ist, da ist Zukunft.“ - „Wo dieser Papst ist, da ist Vergangenheit.“
(Freie Presse, Chemnitz)
GEFAHRENABWEHR
Joseph
Ratzinger neigte aufgrund seiner mentalen und biografischen Dispositionen eher
zu Pessimismus und düsterer Zukunftserwartung. Eine mehrfach von ihm verwendete
Metapher für den Niedergang der Kirche ist die des untergehenden Bootes.
„Herr, oft
erscheint uns deine Kirche wie ein sinkendes Boot, das schon voll Wasser
gelaufen und ganz und gar leck ist.“
(Karfreitags-Kreuzweg, 25. März 2005)
„Wie viele
Glaubensmeinungen haben wir in diesen letzten Jahrzehnten kennengelernt … Das
kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wogen zum
Schwanken gebracht, von einem Extrem ins andere geworfen worden.“ (Predigt vor dem Beginn des Konklaves,
18. April 2005)
„… hat es
mich bewegt, dass er … immer mehr aus der tiefen Gewissheit lebte, dass der
Herr seine Kirche nicht verlässt, auch wenn manchmal das Boot schon fast zum
Kentern angefüllt ist.“
(Grußwort von Benedikt XVI. zum Requiem von Kardinal Meisner 2017)
Dem Kontext des
ersten Zitates lässt sich entnehmen, dass Kardinaldekan Ratzinger, der Papst
Johannes Paul II. kurz vor dessen Tod beim Karfreitags-Kreuzweg vertrat, unter
dem ihn aufwühlenden Eindruck der zahlreichen – klerikalen sexuellen Missbrauch
dokumentierenden - Akten aus dem angelsächsischen Raum stand, die in den
letzten Jahren auf seinem Schreibtisch gelandet waren. „Wie viel Schmutz
gibt es in der Kirche und gerade auch unter denen, die im Priestertum ihm ganz
zugehören sollten?“ (Karfreitags-Kreuzweg 2005)
Das zweite
Zitat beinhaltet eine Kritik an jenen Theologen, die Glaubensmeinungen
vertreten, die mit dem römischen Lehramt nicht übereinstimmen und aus kurialer
Sicht die Gläubigen in Verwirrung stürzen.
Im Kontrast zum
kenternden Boot des dritten Zitates hat Benedikt vorausgehend den verstorbenen Kölner
Erzbischof Joachim Meisner als standfeste Persönlichkeit gekennzeichnet, der
sich als überzeugender Hirte der „Diktatur des Zeitgeistes“ entgegenstellte.
Nimmt
man die drei Boots-Metaphern zusammen, so spiegeln diese das Spektrum des
Benedikt’schen Abwehrkampfes adäquat wider.
-
Der äußere Feind ist die moderne hedonistische Gesellschaft, der nichts heilig
ist, und die mit ihren Verlockungen verhindert, dass die Menschen zu ihrem
eigentlichen Wesen finden können. Deren „Diktatur des Relativismus“
lässt den wahren Glauben des römischen Katholizismus als nur eine Option
innerhalb der gesamten religiösen Angebotspalette erscheinen.
-
Die inneren Feinde sind zum einen die lauen service-orientierten Christen und
zum anderen die engagierten kritischen Gläubigen, die lehramtliche Vorgaben in
Frage stellen und sich auf ihr eigenes Denken und Gewissen verlassen. Schlimmer
noch sind jene Theologen, die eigene Einsichten über die des Lehramtes stellen
und auch noch Anklang beim Gottesvolk finden. Am verheerendsten sind klerikale
Missbrauchstäter, deren Verbrechen die Kirche allerdings – zu Lasten der Opfer
– bagatellisierte.
Aus
Sicht Benedikts befinden sich die gegenwärtige Zivilisation wie auch die Kirche
in einer fundamentalen Krise, und er antwortet darauf mit einer Doppelstrategie.
Zum einen muss sich die Kirche von der modernistischen Welt zurückziehen, die
Reihen schließen und den Schatz des Glaubens und der katholischen Tradition
bewahren. Das wäre das Kirchenschiff, das sich zur Arche Noah umrüstet, um dort
bis zu besseren Zeiten auszuharren. Im Kontrast dazu inszeniert Benedikt sich
und die Papstkirche als römisches Leuchtfeuer, deren zeremonielle Pracht die
graue, gottlose Zivilgesellschaft überstrahlt und den Glanz der Ewigkeit
aufscheinen lässt.
IDENTITÄTSSICHERUNG
Nach
innen ging es Joseph Ratzinger um eine Definition und Festigung dessen, was er
als Fundament des Katholischen ansah. Nach außen war für ihn die Katholische
Kirche die Messlatte, anhand derer sich der Stellenwert aller anderen Glaubensgemeinschaften
und Religionen bestimmen ließ.
1. Die Durchsetzung der
Alleinstellungsposition der römisch-katholischen Kirche
Eine
Kernaussage der Kirchenkonstitution des II. Vatikanums, die von einer breiten
Öffentlichkeit als bedeutsamer Fortschritt angesehen wurde, passte ganz und gar
nicht in das Konzept des Präfekten der Glaubenskongregation. Das ursprüngliche,
von der Kurie vorbereitete Schema der Pastoralkonstitution „Über die Kirche“ –
das den Konzilsvätern 1962 vorgelegt wurde - wäre ganz im Sinne von Joseph
Ratzinger gewesen und lautete an der entscheidenden Stelle:
„So lehrt also die heilige Versammlung …, dass es nur die
eine wahre Kirche Jesu Christi gebe, diejenige nämlich, … die der Erlöser … dem
heiligen Petrus und seinen Nachfolgern … zur Leitung übergeben hat; und deshalb
wird einzig die katholische römische mit Recht Kirche genannt.“ (Zit. nach Knauer, 154)
Im
Verlauf der konziliaren Beratungen einigten sich die Bischöfe 1964 allerdings
auf eine textliche Endfassung, die eine markante Bedeutungsverschiebung
beinhaltet:
„Dies ist die einzige Kirche Christi, die wir im
Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische
bekennen. … Diese Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfasst und
geordnet, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri
und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird.“ (Lumen gentium,
Nr. 8)
Die
universale Kirche des Glaubensbekenntnisses ist demzufolge nicht identisch
(lat. est) mit der römisch-katholischen Kirche als Einzelkirche, sondern ist in
dieser verwirklicht (lat. subsistit in). Das Konzil räumt also ein, dass die
eine universale Kirche auch in anderen christlichen Kirchen subsistieren
könnte, in denen an Jesus Christus und seine Gottessohnschaft geglaubt wird. In
dieser Perspektive hätte das Konzil einen Durchbruch im Hinblick auf eine
Ökumene auf Augenhöhe erzielt.
Was
im konfessionell geteilten Deutschland als hoffnungsvolle Weichenstellung in
Richtung versöhnter Verschiedenheit von Katholiken und Protestanten
wahrgenommen wurde, wertete Joseph Ratzinger als Ausverkauf der
römisch-katholischen Vorrangstellung. Als Theologe stellte er heraus, dass die
Formel ‚Die universale Kirche des Glaubensbekenntnisses ist in der
römisch-katholischen Kirche verwirklicht‘ „widersprüchlichste Deutungen gefunden
hat“ (Ratzinger 2002), und als Glaubenspräfekt gab er mit seinem Schreiben
„Dominus Iesus“ (2000) als lehramtlich verbindliche Lesart vor, „dass die
Kirche Christi trotz der Spaltungen der Christen voll nur in der katholischen
Kirche weiterbesteht.“ (Nr. 16) Sowie: „Wenn es auch wahr ist, dass die
Nichtchristen die göttliche Gnade empfangen können, so ist doch gewiss, dass
sie sich objektiv in einer schwer defizitären Situation befinden.“ (Nr. 22)
Mit
der von ihm geltend gemachten katholischen Hegemonialstellung nimmt Joseph
Ratzinger für sich die Definitionsmacht in Anspruch, beispielsweise der
Orthodoxie zuzugestehen, sich als Kirche zu bezeichnen, während sich die protestantischen
Kirchen mit dem Status „Kirchliche Gemeinschaft“ abzufinden haben.
Konstruktivem ökumenischem Dialog ist damit jeder Boden entzogen.
2. Die Verteidigung der
vorkonziliaren Tradition gegen Neuerer und Reformer
Worum
es Joseph Ratzinger letztlich geht, wird an einer Stelle seines Buches „Einführung
in das Christentum“ (Erstausgabe 1968) augenfällig, wo er auf das Märchen vom „Hans
im Glück“ zurückgreift, um den von ihm wahrgenommenen Verfall zeitgenössischen
Katholizismus‘ zu illustrieren.
Hat unsere Theologie „nicht den Anspruch des Glaubens …
stufenweise herunterinterpretiert? … Und wird der arme Hans, der Christ, der
vertrauensvoll sich von Tausch zu Tausch, von Interpretation zu Interpretation
führen ließ, nicht wirklich bald statt des Goldes, mit dem er begann, nur noch
einen Schleifstein in Händen halten, den wegzuwerfen man ihm getrost zuraten
darf?“ (Lizenzausgabe
2005, 27)
Von
diesem Bild her lässt sich die Lebensaufgabe, die Joseph Ratzinger als seine
Bestimmung begreift, klar benennen: Es gilt den Goldschatz des Glaubens, der
von den Kirchenvätern grundgelegt wurde, und der seine Kindheit geprägt hatte,
gegen jegliches Relativierungsansinnen zu verteidigen. Das schließt für den
Glaubenshüter mit ein, von ihm konstatierte Fehlentwicklungen, deren
Ausgangspunkt er im II. Vatikanum sieht, zu korrigieren.
Im
Rückblick wird erkennbar, dass sich Papst Johannes Paul II. und sein ab 1982
amtierender Glaubenspräfekt darauf verständigt haben, der nach-konziliaren
Vielstimmigkeit innerhalb der Kirche und den öffentlich ausgetragenen
Kontroversen ein Ende zu bereiten. Die Enzyklika Pauls VI. von 1968, Humanae
vitae, hatte bei Gläubigen, Theologen, Priestern und auch Bischöfen Empörung
und Widerspruch ausgelöst und dazu geführt, dass nicht wenige den - der
römischen Lehrautorität geschuldeten - Glaubensgehorsam aufkündigten. Für das
katholische Führungsduo kam alles darauf an, die Wortführer in der Kirche
wieder auf Linie zu bringen und die Gläubigen darauf zu verpflichten, sich dem
hierarchischen Lehramt unterzuordnen.
Im
Lauf der Jahre wurden mit den Instrumenten Professio fidei und Treueid erst die
Bischöfe (1987), dann die innerkirchlichen Multiplikatoren (1990) und am Ende
alle Gläubigen (1998) eingenordet. Werner Böckenförde führt folgendes, absurd
anmutendes Szenario vor Augen: „Wer also für die Priesterweihe für Frauen
eintritt, kann seit Inkrafttreten des Schreibens am 1. Oktober 1998 von seinem
Diözesanbischof zum Widerruf ermahnt, ggf. bestraft, aber auch direkt von Rom
zur Verantwortung gezogen werden.“ (1998, 7)
Diejenigen
Hauptamtlichen, die sich quer stellten, kamen entweder für bestimmte berufliche
Positionen nicht mehr in Frage oder wurden ihres Dienstes enthoben. In der
Folge reagierten bezahlte kirchliche Mitarbeiter mit Angst und Selbstzensur, es
entstand ein denunziatorisches Milieu und über die Kirche legte sich Mehltau.
Im Codex Iuris Canonici (CIC), dem Gesetzbuch der Kirche, das – ausgehend vom Konzil - neu konzipiert wurde und 1983 in Kraft trat heißt es:
Das
war bereits vor 1983 sittlich geboten, „wurde jetzt (aber) zusätzlich zu
einer Rechtspflicht, deren Verletzung strafbar ist.“ (Böckenförde, 1998, 4)
Um den zahlreichen lehramtlichen Verfügungen des „Doppelpontifikats“ auch ein
rechtlich stärkeres Gewicht zukommen zu lassen, führte Papst Johannes Paul II. „zum
Schutz des Glaubens der katholischen Kirche gegenüber den Irrtümern, die bei
einigen Gläubigen auftreten“ (Apostolisches Schreiben ‚Ad tuendam fidem‘)
1998 eine zusätzliche Rechtsnorm ein. Der neu zum Kanon 750 hinzugefügte §2
deckt sich inhaltlich mit dem zweiten Zusatz der 1990 angeordneten Professio
fidei:
„Fest anzuerkennen und zu halten ist auch alles und jedes, was vom Lehramt
der Kirche bezüglich des Glaubens und der Sitten endgültig vorgelegt wird …
daher widersetzt sich der Lehre der katholischen Kirche, wer diese als
endgültig zu haltenden Sätze ablehnt.“. (Can. 750 -§ 2)
Ich
nenne nur zwei Beispiele von zahlreichen vom damaligen Lehramt als endgültig
und verbindlich erklärten Sätzen:
-
„Die Kirche hat stets gelehrt, dass die Empfängnisverhütung, das heißt jeder
vorsätzlich unfruchtbar gemachte Akt, eine in sich sündhafte Handlung ist.“
(Römisches Beichtväter-Vademecum, 1997, Nr. 4)
-
„… erkläre ich kraft meines Amtes …, dass die Kirche keinerlei Vollmacht
hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der
Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ (Ordinatio
sacerdotalis, 1994, Nr. 4)
3. Vom Normen-Regiment zur
kirchenpolitischen Offensive
Joseph
Ratzinger war nicht bereit, sich von auf Erneuerung drängenden Reformkatholiken
und einer kirchenkritischen Medienöffentlichkeit in die Rolle des Verhinderers
und Ewig-Gestrigen drängen zu lassen. Er war ja von der genuinen Wahrheit
seines Welt- und Kirchenbildes überzeugt und sah die sich als aufgeklärt
gerierenden, modernistischen Gesellschaften auf dem Holzweg. Also drehte er den
Spieß um und schaltete von Verteidigungshaltung auf Angriff. Er maßte sich an,
Werte wie Toleranz und Kompromissbereitschaft, individuelle
Selbstverwirklichung, Pluralismus und partizipative Teilhabe unter das von ihm kreierte
Narrativ einer „Diktatur des Relativismus“ zu subsumieren. In der von
ihm geleiteten Messe vor der Papstwahl 2005 predigte er diese, seine
Programmatik den versammelten Kardinälen:
„Wie viele Doktrinen haben wir in den vergangenen
Jahrzehnten erlebt, wie viele ideologische Strömungen, wie viele Denkmoden …
Das kleine Boot des Denkens vieler Christen ist nicht selten von diesen Wogen
zum Schwanken gebracht, von einem Extrem ins andere geworfen worden … Einen
klaren Glauben nach dem Credo der Kirche zu haben, wird oft als
Fundamentalismus abgestempelt, wohingegen der Relativismus, das sich »vom
Windstoß irgendeiner Lehrmeinung Hin-und-hertreiben-lassen«, als die heutzutage
einzige zeitgemäße Haltung erscheint. Es entsteht eine Diktatur des
Relativismus, die nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das
eigene Ich und seine Gelüste gelten lässt.“ (St. Peter, 18. April 2005)
Mehrere
Kardinäle applaudierten, und man kann davon ausgehen, dass dieser Auftritt mit
ausschlagend dafür war, dass aus Joseph Ratzinger Benedikt XVI. wurde.
Zusätzlich
zu dem wirkmächtigen Konstrukt „Diktatur des Relativismus“ gelang es ihm
mit seiner Ansprache beim Weihnachtsempfang der römischen Kurie 2005 ein
weiteres, in der theologischen Debatte vielfach aufgegriffenes Narrativ zu setzen.
Er erinnerte an den 40. Jahrestag des II. Vatikanums und sprach die – aus
seiner Sicht – problematische Rezeption des Konzils an. Alles hinge ab „von
einer korrekten Auslegung des Konzils oder – wie wir heute sagen würden – von
einer korrekten Hermeneutik.“ Von diesem Ausgangspunkt aus postuliert Benedikt
eine Dichotomie zweier unvereinbarer Hermeneutiken, zum einen die »Hermeneutik
der Diskontinuität und des Bruches« und zum anderen die »Hermeneutik der
Reform«. Erstere hätte Verwirrung gestiftet, die zweitgenannte hätte
Früchte getragen. Hier spaltet der streitlustige Polarisierer Joseph Ratzinger,
demgegenüber der von der Wortbedeutung her brückenbauende Pontifex das
Nachsehen hat.
Dass
der »Hermeneutik der Diskontinuität« progressive Katholik:innen und die
moderne Theologie zuzurechnen sind, versteht sich von selbst, aber wie erklärt
sich, dass er die konservativ-traditionalistische Sichtweise, die insbesondere
er selbst repräsentiert, als »Hermeneutik der Reform« labelt? Benedikt
XVI. versteht unter Reform nicht die Umgestaltung des Bestehenden zum Besseren
hin, sondern für ihn zielt Reform auf die Wiederherstellung eines früheren
Zustands. Er hat also den Kirchenreformern den Begriff der „Reform“ stibitzt
und sich dadurch aus der Defensive in die Offensive katapultiert.
III. WER WAR JOSEPH RATZINGER?
Die
Frage lässt sich bei der Vielschichtigkeit des Protagonisten sicher nur
perspektivisch und auch nur subjektiv getönt beantworten.
Man kann Joseph Ratzingers Leben in drei Phasen Einteilen:
1. Kindheit und Jugend von 1927 bis 1945
2. Studium bis zur Niederlegung der Professur
in Regensburg
3.
Hoher Amtsträger ab der sechsten Lebensdekade
Joseph
Ratzinger wuchs mit zwei Geschwistern in sehr bescheidenen Verhältnissen in
einer liebevollen Familie auf, die tief in der bayerisch-katholischen
Lebenswelt verwurzelt war. Die innerfamiliäre Stimmigkeit kontrastierte
allerdings mit dem äußeren nationalsozialistischen Terror, mit dem der Vater als
Polizist gezwungenermaßen in Berührung kam. Mit seiner Einberufung im August
1943 machte Joseph hautnahe Erfahrungen mit dem Hass und den Gewaltexzessen des
gottlosen Nazi-Regimes. Die zwei Jahre als Flakhelfer und Wehrmachtssoldat
ließen ihn früh erwachsen werden und beförderten die klare Entscheidung,
Priester werden zu wollen.
Nach dem
Kriegsende erlebte Joseph nicht nur die Freiheit des Aufbruchs in eine
lebenswerte Zukunft, sondern auch die Freiheit akademischen Nachdenkens und
Forschens. Nicht unbedingt erwartbar machte er sich als Seminarist die Romkritik
innerhalb der Münchner theologischen Fakultät zu eigen und entwickelte sich in
nur wenigen Jahren zu einem Gelehrten, der nicht nur in Bonn als aufgehender
Stern am Theologenhimmel gesehen wurde.
Der akademische
Freiheitsweg des jungen Theologen Ratzinger kreuzte sich mit dem konziliaren
Aufbruch der 60er Jahre. Der Kölner Erzbischof, Kardinal Frings, kürte den
34-jährigen zu seinem Redenschreiber, und als Konzils-Peritus (theologischer
Berater) ab 1962 zählte Ratzinger zu den fortschrittlichen Kräften, die die von
einer verknöcherten Kurialbürokratie vorbereiteten Schemata vom Tisch fegten
und den Raum für Ideenentwicklung und neue Konzepte frei machten.
Zu welch
pointierter Kritik an einer selbstreferenziellen Kirche der brillante Theologe
damals in der Lage war, kommt in einer Rede beim Bamberger Katholikentag 1966
zum Ausdruck, einer zeitgeschichtlich signifikanten Positionierung, die auch
die Tragik von Ratzingers Biografie aufscheinen lässt:
„Schuldhafter
Skandal ist es, wenn unter dem Vorwand, die Unabänderlichkeit des Glaubens zu
schützen, nur die eigene Gestrigkeit verteidigt wird: nicht der Glaube selbst,
der längst vor jenem Gestern und seinen Formen war, sondern eben die Form, die
er sich einmal aus dem berechtigten Versuch heraus verschafft hat, in seiner
Zeit zeitgemäß zu sein, aber nun gestrig geworden ist und keinerlei
Ewigkeitsanspruch erheben darf. … Schuldhafter Skandal ist es auch, wenn unter
dem Vorwand, die Ganzheit der Wahrheit zu sichern, Schulmeinungen verewigt
werden, die sich einer Zeit als selbstverständlich aufgedrängt haben, aber
längst der Revision und der neuen Rückfrage auf die eigentliche Forderung des
Ursprünglichen bedürfen.“ (Ratzinger
1966)
Genau diese
Sätze hätten Kritiker Jahre später dem medial als Großinquisitor oder
Rottweiler Gottes gebrandmarkten Kardinalspräfekten der 80er und 90er Jahre
entgegenschleudern können.
Der
einschneidende Wendepunkt in Joseph Ratzingers Leben war seine Berufung im März
1977 als Nachfolger des Münchner Erzbischofs Kardinal Döpfner. Der
Ausnahmetheologe war mit Leib und Seele Gelehrter, mit einem großen Zulauf an
Studierenden, internationalen Einladungen als Vortragsredner und Büchern mit
hoher Auflage. Sein Ziel war es „im großen geistigen Gespräch unserer Zeit
wesentlich mitzudenken und mitzureden, ein eigenes Opus zu entwickeln.“
(Salz der Erde, 1996, 124) Diese seine Lebenserfüllung hatte er aufzugeben, um „in
das Kleine und Vielfältige der faktischen Konflikte und Ereignisse
hinuntersteigen“ und sich „einfach in den Dienst hineinstellen und ihn
als meine Aufgabe an(zu)nehmen.“ (ebd.) Das hatte allerdings einen hohen
Preis, den der Universitätsprediger der Münchner St. Ludwig Kirche, Eugen
Biser, wahrnahm. Er erkannte, dass bei Ratzinger „die Differenz zwischen Amt
und Person etwas sehr Leidvolles, Leben zerstörendes ist.“ (Zit. nach
Seewald 2020, 705)
Von seinem
Selbstverständnis her war und blieb Joseph Ratzinger an erster Stelle
Gelehrter, dem auferlegt war, die Funktion eines hochgestellten katholischen Hierarchen auszuüben, die mit seinen persönlichen Neigungen und Dispositionen
wenig kompatibel war. Deutlich wird das 1982, als er die Position des Leiters
der Glaubenskongregation übernahm und bei seiner Ankunft in Rom seinem Sekretär
Bruno Fink offenbarte, dass er sich spätestens nach der Ableistung von zwei
Fünfjahresperioden von seiner Amtspflicht als Glaubenspräfekt entbinden lassen
würde, um als 65-jähriger Pensionär in sein Haus in Pentling zurückzukehren. Dort
würde er dann wichtige Bücher schreiben. (vgl. Seewald, 704) Dieses
Wunschszenario betreffend machte ihm Johannes Paul II. einen Strich durch die
Rechnung. Aber noch als Papst Benedikt publizierte er seine Jesus-Bücher unter
dem Namen Joseph Ratzinger und legte Wert darauf, dass er als Autor
kritisierbar war. Mit seinen zwei Schülerkreisen traf er sich regelmäßig zu
theologischen Tagungen und hielt auch hier das wissenschaftliche Ethos hoch. Sein
ehemaliger Tübinger Assistent, Wolfgang Beinert, berichtete, dass er einmal zu Papst
Benedikt gesagt hätte: „Mit dieser meiner Meinung wirst du nicht
einverstanden sein“. Dieser hätte ihn daraufhin angeherrscht: „Als
Wissenschaftler wird man doch verschiedene Meinungen haben dürfen.“ (Deutschlandfunk
2023)
Die Rolle des
Glaubenspräfekten forderte Joseph Ratzinger in hohem Maße. Von Georg Ratzinger wissen
wir, dass sich sein Bruder Härte abringen musste, und Kardinal Koch ist
überzeugt, der oberste Glaubenshüter habe sich „sehr schwer getan mit den
Verurteilungen, das ging ganz gegen sein Naturell.“ (Seewald, 704f)
Insbesondere setzte ihm schwer zu, dass er als einer, der ein verklärtes
Sehnsuchtsbild einer heiligmäßigen Kirche in sich trug, über 23 Jahre hinweg ständig
nicht nur mit Angriffen auf diese Kirche konfrontiert war, sondern auch mit
Korruption und Geldwäsche im Vatikan und strafbaren Vergehen und Fehltritten
von Kirchenangehörigen weltweit. Tiefpunkt war der sich permanent ausweitende
Skandal klerikalen sexuellen Missbrauchs.
So sehr Joseph
Ratzinger seine Wahl zum Papst auch als Bürde empfand, so war es für ihn doch
befreiend, das Amt des Glaubenswächters hinter sich lassen zu können, und so
war insbesondere in der Anfangszeit ein lächelnder und menschenzugewandter
Papst Benedikt zu erleben.
Ab 1982 hatte
Joseph Ratzinger quasi zwei Gesichter und bildete eine Doppelidentität als
theologischer Gelehrter und als rigoroser Inhaber des
Amtes des Glaubenspräfekten aus. Dieser
intrapsychische Spagat war kräftezehrend, wobei dem Bayern in Rom zugutekam,
dass er auf gewachsene Ressourcen zurückgreifen konnte. Mit seiner Schwester
Maria lebte er ab 1969 – als er Professor in Regensburg wurde – bis zu deren
Tod 1992 zusammen und auch mit seinem Bruder Georg hatte er häufig sowohl in
Rom als auch in Bayern Kontakt. Wie sehr der Rückbezug auf das innige
Glaubensleben seiner Kindheit ein tragendes Fundament war, kommt in einer von
Peter Seewald geschilderten täglichen Routine zum Ausdruck: „Jeden Morgen um
7 Uhr – außer donnerstags – war Maria „quasi Mesnerin, die dem
Priester in die Gewänder hilft, Ministrantin und ‚Volk‘ zugleich. Der Kardinal
sucht vor dem Gottesdienst die Lieder aus und schreibt die entsprechenden
Nummern in der richtigen Reihenfolge auf einen Zettel. An Sonn- und Feiertagen
gibt es eine ‚Prozession‘.“ (Seewald, 701) Diese familiäre Glaubensidylle
war für Joseph Ratzinger sicher ein Gegengewicht zu all dem „Schmutz“, dem er
tagtäglich in der Glaubensbehörde begegnete.
Als Kardinal
mit direktem Zugang zum Papst war Joseph Ratzinger nicht darauf angewiesen,
innerhalb der Kurie zu netzwerken und eine Seilschaft aufzubauen – was ihm von
Haus aus zuwider gewesen wäre. Indem er das Prinzip Familie ausdehnte und seine
Mitarbeiter, Schüler und ihn verehrende bayerische Landsleute miteinbezog,
machte er sich vom Vatikan und der Kurie auch emotional unabhängig. Sowohl
Freunde wie auch Gegner nahmen ihn als eine Art vatikanischen Solitär wahr, der
sich von seinem Umfeld durch Bescheidenheit, Integrität und Unabhängigkeit
abhob.
Am 11. Februar 2013 – einem Rosenmontag - gab er den Kardinälen in lateinischer Sprache seinen Rücktritt bekannt. Er, der restaurative Bewahrer des Depositum fidei (das hinterlegte Glaubensgut) durchbrach nicht nur eine 2000-jährige Tradition, sondern bat darüber hinaus „um Verzeihung für alle meine Fehler.“ Mit diesem Eingeständnis relativierte er auch die Doktrin der Unfehlbarkeit des Papstes.
Mit den von mir angeführten Tathandlungen des altersweisen Joseph Ratzinger setzte sich schlussendlich dessen Gelehrtenidentität gegen den amtskirchlichen Konservator durch. Paradoxerweise bahnte ausgerechnet der Oberhirte, der die Zukunft der Kirche in einer dezidierten Rückbindung an die Tradition sah, mit seinem Rücktritt einem moderneren Verständnis des Papstamtes den Weg. Wer hätte für möglich gehalten, dass sich Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. am Ende seiner langen beispiellosen Karriere als Gewährsmann eines unhintergehbaren Prinzips der Katholischen Kirche erweisen würde: ECCLESIA SEMPER REFORMANDA (Kirche ist immer reformbedürftig).
Literatur
Benedikt XVI.: Brief an die Bischöfe. 10.03.2009
Benedikt XVI.: Schreiben zum Beginn des Priesterjahres. 10. Juni 2010
Benedikt XVI.: Licht der Welt: Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald. Herder 2010
Benedikt XVI.: Regensburger Rede. 12.09.2012
Benoît XVI / Robert Sarah: Des profondeurs de nos coeurs. Editeur Fayard. Paru le 15 janvier 2020
Böckenförde, Werner: Kirchenrechtliche Anmerkungen zur gegenwärtigen Lage in der römisch-katholischen Kirche 1998
Deutsche Bischofskonferenz, Sekretariat (Hg.): Apostolische Reise Seiner
Heiligkeit Papst Benedikt XVI. nach Berlin, Erfurt und Freiburg, 22.–25.
September 2011. Predigten, Ansprachen und Grußworte. Bonn 2011
Deutschlandfunk: Tag für Tag. O2.01.2023
Karfreitagsfürbitte vom 05.02.2008
KirchenVolksBegehren 1995. Ziele und Forderungen.
Knauer, Peter SJ: Die »Katholische Kirche« subsistiert in der »Katholischen Kirche«. Zur ökumenischen Tragweite von Lumen gentium 8,2. In: Hainz / Jüngling / Sebott (Hg.) »Den Armen eine frohe Botschaft«. Festschrift für Bischof Franz Kamphaus zum 65. Geburtstag. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1997, 153 167
„Kölner Erklärung: Wider die Entmündigung – für eine offene Katholizität“. 06.01.1989
Kongregation für die Glaubenslehre: Erklärung Dominus Iesus. Über die Einzigkeit und Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche. 06.08.2000
Ratzinger, Joseph: Die neuen Heiden und die Kirche. In: Hochland 51 (1958/1959).
1–11.
Ratzinger, Joseph: Der Katholizismus nach dem Konzil – Katholische Sicht.
In: ZdK (Hg.) Auf Dein Wort hin. 81. Deutscher Katholikentag vom 13. Juli bis
17. Juli in Bamberg. Paderborn 1966, 245-264
Ratzinger, Joseph: Glaube und Zukunft. Kösel 1970
Ratzinger, Joseph: Die Liebe Gottes lehren und lernen. Predigt zum 40.
Priesterjubiläum von Msgr. Pfarrer Franz Niegel, Unterwössen 1994. In:
JRGS 12, 768
Ratzinger, Joseph Kardinal: Salz der Erde: Christentum und katholische
Kirche im 21. Jahrhundert. Ein Gespräch mit Peter Seewald. DVA 1996
Ratzinger, Joseph: Aus meinem Leben: Erinnerungen (1927-1977) 1998
Ratzinger, Joseph Cardinal: Die Ekklesiologie der Konstitution Lumen
gentium. In ders.: Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio.
Herausgegeben im Auftrag des Schülerkreises; Redaktion: Stephan Otto Horn /
Vinzenz Pfnür, Augsburg 2002, 107–131
Ratzinger, Joseph: Predigt 18. April 2005
Ratzinger, Joseph: Einführung in das Christentum. Weltbild 2005
Sarah, Robert: Aus der Tiefe des Herzens. Priestertum, Zölibat und die
Krise der katholischen Kirche. Mit einem Beitrag von Papst Benedikt XVI..
FE-Medienverlag Kisslegg, 14. Februar 2020